Bereits zu ihrer Zeit erregte der Lebensweg von Maria Montessori Aufsehen. Als erste Ärztin Italiens, als engagierte Vertreterin der Frauenbewegung, als Naturwissenschaftlerin, Mutter und aussergewöhnliche Pädagogin , die ihr Leben und Forschen ganz in den Dienst des Kindes stellte Aufgrund präziser Beobachtungen und Studien entwickelte sie eine neue Sichtweise des Kindes
Angeregt von Itard und Séguin entwickelte sie deren didaktische Ansätze systematisch fort. In experimenteller Arbeit entwickelte sie Lern- und Arbeitsmaterialien, die eine Selbstkontrolle durch das Kind selbst ermöglichen und den Prozess der Entscheidungsfindung trainieren. Sie schuf neben den Materialien für die Schulung der Sensorik und Motorik auch solche für das Erlernen des Schreibens, Lesens und Rechnens.
Sie entdeckte, dass Kinder fähig sind, mit einer ganz eigenen Intensität zu lernen, zu arbeiten und sich zu konzentrieren. Dazu brauchen sie Freiheit zur Selbstentfaltung und eine Umwelt, die sich nicht mit Schranken umgibt, sondern mit der Bereitschaft zu unaufdringlicher Hilfe.
Maria Montessori setzte grosses Vertrauen in die Kinder und ihre „schöpferische Kraft“. Ihr Respekt vor ihnen ist beispiellos. Diese Haltung gegenüber den Kindern war revolutionär und hat bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüsst. Dass angst- und repressionsfreie Erziehung keine Utopie ist, beweisen Montessori Kinderhäuser und Schulen in der ganzen Welt.